In weniger als 3 Wochen startet die Bridgestone World Solar Challenge (BWSC). Mit Null Emissionen quer durch Australien, während in Deutschland die Reduzierung der Emissionen im Straßenverkehr nicht vorankommt. Die Solar unterstützten Rennfahrzeuge der BWSC zeigen wie aus Effizienz und Sonnenenergie Fahrspaß entsteht.
Die rollenden Katamarane oder Zigarren der Challenger Klasse sind mehr technische Wunderwerke als alltagstaugliche Fahrzeuge. In der Cruiser Klasse gehen hingegen die eleganten Sport- und Familienautos an den Start, die auch dieses Jahr wieder alle Zweifler der Elektromobilität in Staunen versetzen werden.
Emissionsfrei und 90% weniger Verbrauch
Ein durchschnittliches Elektrofahrzeug, besetzt mit 3 Personen verbraucht 15-20 Kilowattstunden pro 100 km. Es würde also für die 3000 km lange Strecke von Darwin nach Adelaide quer durch Australien etwa 500 kWh Strom benötigen. Das Siegerfahrzeug „Stella Vie“ der Cruiser-Klasse bei der Bridgestone World Solar Challenge 2017 brauchte weniger als 46 kWh. Das Familienauto von der Universität in Eindhoven bewältigte die Strecke -ebenfalls besetzt mit 3 Passagieren- also mit weniger als 10% des Stromverbrauchs eines herkömmlichen Elektrofahrzeugs.
Wie ist das möglich?
Die Solarzellen auf dem Dach des Fahrzeugs stellten dem Fahrzeug auf der 6-tägigen Reise durch das australische Outback zusätzlich 50-60 kWh Strom zur Verfügung. Effizienz spielt eine große Rolle: Eine optimierte Fahrweise, Gewichtsreduzierung, Aerodynamik, Verringerung des Rollwiderstands, effiziente Motoren und eine verlustarme Batterie. Die Renngeschwindigkeit mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 75 km/h versetzt zwar niemanden in einen Geschwindigkeitsrausch, ist aber vergleichbar mit einer zügigen Fahrgeschwindigkeit auf Reisen. Das Platzangebot für die Passagiere der „Stella Vie“ erscheint ausreichend. Schwerwiegender wirkt sich Verzicht auf eine Klimaanlage im heißen Australien aus.
Ausblick 2019
Am 13. Oktober gehen in Darwin 17 Cruiser- und 29 Challenger-Fahrzeuge an den Start. Bei den Cruisern ist neben dem holländischen Seriensieger Eindhoven (Nachfolgemodell: „Stella Era“) auch das deutsche Team von der Hochschule Bochum wieder mit dabei. Die Bochumer haben erstmals kein neues Modell entworfen, sondern den vier Jahre alten ThyssenKrupp SunRiser überarbeitet. Detaillierte Infos auch bei: Scientific Gems