Die Rehfelde Eigenenergie eG hat im Juli zwei Windenergieanlagen in Betrieb genommen. Für die Bürgerenergiegenossenschaft mit gut 200 Mitgliedern aus der kleinen Gemeinde am östlichen Rand von Berlin ist damit ein Traum in Erfüllung gegangen.
Die Genossenschaft wird die Inbetriebnahme der Anlagen am 15.09.17 um 15 Uhr mit einem Einweihungsfest feiern, zu dem die ganze Gemeinde eingeladen ist. Sie hatte sich 2012 aus dem Arbeitskreis Energie der Gemeinde gegründet.
Mit den erwarteten rund 14 Millionen Kilowattstunden Stromerzeugung pro Jahr, wird durch die beiden Windenergieanlagen rechnerisch mehr Strom erzeugt, als in der Gemeinde verbraucht wird. Damit dieses 10 Millionen Euro Projekt realisiert werden konnte, wurden in der 5000 Seelen Gemeinde und der Umgebung Mitglieder geworben, die zusammen 1 Millionen Euro Eigenkapital zusammengebracht haben:
53% des Eigenkapitals kommen von Mitgliedern aus der Gemeinde oder der direkten Umgebung, über 90% aus der Region. Nach 6 monatiger Bauzeit produzieren zwei Nordex N117 Windenergieanlagen mit einer Höhe von knapp 200 m und einer Leistung von jeweils 2,4 MW für die Genossen Strom ohne Treibhausgasemissionen. Der erzeugte Strom wird nach dem Erneuerbaren Energien Gesetz vergütet. Weil die Genehmigung noch im Jahre 2016 erfolgte, war eine Teilnahme an den Ausschreibungen nicht notwendig.
Dahinter stecken 5 Jahre hartnäckige Arbeit der Genossen. Vorstand und Aufsichtsrat arbeiteten komplett ehrenamtlich. Seit 2013 erzeugt eine Solaranlage auf dem Turnhallendach emissionsfreien Strom, im Juli kamen die beiden Windenergieanlagen dazu und bis Ende September soll noch eine weitere Solaranlage auf dem Dach der örtlichen Kindertagesstätte hinzukommen. Für die Gemeinde ist die ehrenamtliche Arbeit der Genossen bares Geld wert: Sie verpachtet die Dächer für die Solaranlagen und erhält zusätzlich noch günstigen Strom für den Eigenverbrauch von Schule und Kita. Die Einnahmen aus der Windenergie stärken die Kaufkraft in der Gemeinde und wenn Gewinne anfallen, wird auch Gewerbesteuer fällig.
Der Windpark in der Nähe der Ortsteile Werder und Zinndorf existiert schon über 10 Jahre und umfasste bisher 28 Anlagen. Die zwei neuen Anlagen der Genossenschaft mit einer Gesamthöhe von jeweils 199 m sind zwar deutlich höher als die Bestandsanlagen, doch die akustische Belastung der Anwohner wird mit den zwei sorgfältig gewählten neuen Standorten nicht weiter erhöht.