Kategorie: Verkehrswende

Erstmals zwei deutsche Solarautos am Start

Visualisierung Sonnenwagen

Visualisierung des Aachener Sonnenwagens, © Team Sonnenwagen Aachen

An der World-Solar-Challenge (WSC) im Oktober 2017 in Australien werden erstmals zwei deutsche Teams teilnehmen: Neben dem etablierten Team der Hochschule Bochum startet erstmals das Sonnenwagen-Team aus Aachen. Die letzten 6 Monate vor dem Start haben begonnen.

Die studentischen Teams stehen unter extremen Zeitdruck. Sie müssen gleichzeitig technische, organisatorische und menschliche Herausforderungen meistern. Sie bauen gerade die Komponenten für ihre Fahrzeuge, doch schon bald müssen die Teile ein Ganzes ergeben. In den nächsten Wochen müssen die verschiedenen Disziplinen der Solarauto-Teams, Designer*innen, Karosseriebauer*innen, Elektrotechniker*innen, Informatiker*innen und viele weitere Disziplinen,  ein gemeinsames Produkt zum Leben erwecken.

Die Blog-Beiträge der Teams über die Entstehung der Fahrzeuge vermitteln den Eindruck von brodelnden Ideenschmieden, in denen aus einer Mischung aus Wissen, Organisation, Motivation und Disziplin Großartiges entstehen wird.

Atlantikquerung: Alte Welt überwunden

Pilot Piccard mit Broschberg nach Landung in Sevilla, Foto: ©Solarimpulse | Revillard | Rezo_ch

Pilot B. Piccard mit A. Broschberg nach Landung in Sevilla, Foto: ©Solarimpulse | Revillard | Rezo_ch

Das Solarflugzeug Solarimpulse 2 ist gestern morgen um 07:38 Uhr nach der Überquerung des Atlantiks sicher in Sevilla (Spanien) gelandet. Die spanische Luftwaffe empfing das Flugzeug mit einer kurzfristig organisierten Flugshow.

Der 6765 km lange Flug von New York war die 15. Etappe einer Weltumrundung ohne einen Tropfen Treibstoff. Mit fast 3 Tagen Flugdauer und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 95 km/h war sie sowohl eine technische, als auch eine menschliche Meisterleistung. Nach seiner Landung sagte der Pilot Bertrand Piccard

„Der Atlantik steht seit jeher für den Übergang zwischen der alten und der neuen Welt. Während diese Welten sich früher auf geographische Kontinente bezogen, stehen sie heute für unterschiedliche Einstellungen.

Sonne im Gepäck

Zieldurchfahrt Nuna 8, WSC-Sieger Challenger-Klasse, Foto: ©Nuon Solar Team

Nuna 8, WSC-Sieger Challenger-Klasse, Foto: ©Nuon Solar Team

Der Preis der Jury für das beste Solarfahrzeug ging an den SunRiser der Hochschule Bochum. Zuvor wurde am Abschlusstag World Solar Challenge (WSC) die Praktikabilität der Sonnen-Cruiser getestet. Gute Manövrierfähigkeit, ausreichender Gepäckraum und Fahrkomfort wurden bewertet. Ein tolles „Trostpflaster“ für den -hervorragenden- dritten Platz bei der inoffiziellen Solarauto Weltmeisterschaft in Australien. Vor dem SunRiser platzierten sich der japanische Sonnenflitzer Owl und der Punktsieger Stella-Lux. Der Weltmeistertitel des Familienautos aus Eindhoven  machte den holländischen Triumph perfekt. Dieser hatte mit einem Doppelsieg der Universitäten aus Delft und Twente in der Challenger-Klasse vor dem drittplätzierten Team Tokai aus Japan begonnen. Die nächste World Solar Challenge (WSC) wird im Oktober 2017 gestartet. Mit dem Abschluss der diesjährigen WSC am Sonntag in Adelaide beginnt wieder die Zeit der Vorbereitung.

Zukunft auf der Straße

Für die 13. World-Solar-Challenge, -DAS Solarautorennen-, war gestern Halbzeit. Morgen Vormittag, etwa um 3:00 Uhr deutscher Zeit, werden die ersten Fahrzeuge im Ziel in Adelaide erwartet.
Gestern, nach dem dritten Renntag mussten alle Fahrzeuge Alice Springs erreicht haben. Auf der Hälfte der 3000 km langen Strecke müssen die Fahrzeuge der Cruiser-Klasse über hier übernachten und dürfen einmalig von der Steckdose laden. Die Challenger-Renner machen dagegen in Alice Springs nur ihren normalen halbstündigen Kontroll-Stop und fahren sofort weiter. Sie sind allein auf die Sonne angewiesen. Gestern waren die ersten fünf Solarrenner bereits etwa 650 km weiter kurz vor dem Kontrollpunkt Coober Pedy. Sie übernachten heute kurz vor Port Augusta. Die beiden führenden holländischen Teams Twente und Nuon sind nur wenige Minuten auseinander und liefern sich ein Kopf an Kopf Rennen, aber auch die zwei folgenden haben weniger als 100 km Rückstand.