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Bürger-Solar- und Windenergieanlagen

Bürgergemeinschaften, die Solar- und/oder Windanlagen betreiben, haben das Ziel, Klimaschutz umzusetzen und die Nutzung regenerativer Energien zu fördern. Sie gründen für den Betrieb ihrer Anlagen gemeinsam Betriebsgesellschaften, die in den Bau von regenerativen Energieanlagen investieren. Mit dem Betrieb der Anlagen wollen Sie Einnahmen erzielen, welche dazu dienen, den Anteilseignern der Bürgergemeinschaft, die in die Betriebsgesellschaft investiert haben, ihre Investition zurückzuzahlen.

Leitfaden Bürgerwindpark, Foto: windcomm

Leitfaden Bürgerwindpark, Foto: windcomm

Fallen darüber hinaus auch Gewinne an, verbleiben auch diese nicht bei einem einzelnen Investor, sondern werden unter den meist lokalen oder regionalen Anteilseignern aufgeteilt.

Der Weg zum Betrieb einer Bürger-Solar- oder Windenergieanlage ist jedoch nicht ohne Hindernisse. Bereits in der Planungsphase wird Geld benötigt, was bei einem Scheitern des Projekts endgültig verloren ist. Mut, Vertrauen und Führungsstärke der Initiatioren sind notwendige Tugenden für das Gelingen solcher Projekte. Daher ist es doppelt erfreulich, dass die meisten der Projekte überaus erfolgreich sind und die Zahl solcher Erneuerbarer Energieerzeugungsgemeinschaften beständig zunimmt. Die Landesagentur windcomm in Schleswig-Holstein hat den Erfolg zahlreicher Bürgerwindparks zum Anlass genommen, einen Leitfaden Bürgerwindpark herauszugeben, der kostenlos verschickt wird.

Der Untertitel „Mehr Wertschöpfung für

Wie viel Erneuerbare Energien hat das Land?

Wer aufmerksam durch Brandenburg fährt, dem fällt auf, dass sich hier und dort eine neue Windenergieanlage in den Himmel reckt oder sich eine Photovoltaikanlage ausgebreitet hat. Reisende wissen, dass PV Anlagen in Bayern und Windenergieanlagen in Schleswig-Holstein oder Ostfriesland schon länger Teil der Landschaft sind, aber Brandenburg holt schon seit mehreren Jahren kräftig auf.

Biogasanlage, Foto: AfEE

Biogasanlage, Foto: AfEE

Bei Treuenbrietzen, Nauen oder am Kreuz Uckermark stehen jede Menge Windenergieanlagen und in der Lieberoser Heide genauso wie bei Finsterwalde findet man gigantische Solarfelder mit teilweise über 50 MW Gesamtleistung.
Eine spannende Entwicklung, aber wie viel regenerative Energieleistung ist in Brandenburg installiert? Alle Energieerzeugungsanlagen, die auf Grundlage des EEG eine garantierte Einspeisevergütung erhalten, müssen seit einiger Zeit von den Netzbetreibern veröffentlicht werden, so dass jetzt von dort immer aktuelle Zahlen zu erfahren sind. In Brandenburg waren es zur Mitte des Jahres

  • 273 Biomasseanlagen mit einer Gesamtkapazität von ca. 300 MW (Durchschnitt ca. 1086 kW)
  • 10.330 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtkapazität von ca. 286 MW (Durchschnitt ca. 28 kW)
  • 34 Wasserkraftanlagen mit einer Gesamtkapazität von ca. 4,5 MW (Durchschnitt ca. 131 kW)
  • 2860* Windenergieanlagen mit einer Gesamtkapazität von ca. 4182 MW* (Durchschnitt ca. 1464 kW)
  • und 27 Deponiegasanlagen mit einer Gesamtkapazität von ca. 33 MW (Durchschnitt ca. 1215 kW)

*Differenzen zu den „offiziellen“ Zahlen des DEWI kommen zustande, weil einige Betreiber von Windenergieanlagen den Strom direkt an Stromhändler verkaufen.

Und im Vergleich dazu Berlin: 12 Biomasseanlagen (22,5 MW), 2417 Solaranlagen (44 MW) und 1 Windenergieanlage (2 MW). Besonders peinlich für die selbsternannte „KWK Hauptstadt“: Nur eine einzige Biomasseanlage erhält den KWK Bonus.