Solarstrom aus der Steckdose beziehen ist normal. Solarstrom in die Steckdose einzuspeisen ist eine neue Option, die Eigenstromversorgung ohne eigenes Hausdach ermöglicht. Die „Solar-Partisanen“ entziehen sich der Kontrolle des Staates, der Netzbetreiber und der Stromversorger, indem sie einfach ein Solarmodul am Balkongeländer montieren und es mit dem Verbrauchsstromkreis der eigenen Wohnung verbinden.
Wenn die Sonne scheint und das Modul Strom produziert, steht der Stromzähler still oder dreht zumindest langsamer. Die angeschlossenen Geräte verbrauchen dann den Solarstrom vom Balkon, anstatt den teuren Strom aus dem Netz. Seit ein paar Jahren sind Balkonsolaranlagen als installationsfertige Komplettlösungen mit Wechselrichter im Handel erhältlich.
Schlagwort: Bürgersolaranlage
Energiewende europaweit online sichtbar
Eine interaktive Übersichtskarte für erneuerbare Energien in Europa bietet www.repowermap.org. Die Idee der gemeinnützige Initiative ist, durch das Sichtbarmachen von Praxisbeispielen in der eigenen Region, der eigenen Stadt oder der eigenen Nachbarschaft Menschen zu motivieren, erneuerbare Energien und Energieeffizienzmassnahmen zu nutzen. Die auf der Karte dargestellten Informationen sollen außerdem zum Informationsaustausch und der Verbreitung innovativer Technologien beitragen.
Seit 2012 wird die Initiative von der Europäischen Union im Rahmen des Intelligent Energy Europe Programms unterstützt. Ziel ist, 40.000 konkrete Praxisbeispiele für die Nutzung erneuerbarer Energien und für Energieeffizienz zusammenzutragen.
Wandel (be)greifbar gestalten
Ende letzten Jahres ist ein unbedingt lesenswertes Buch erschienen. Es nennt sich knöchern „Futurzwei Zukunftsalmanach 2015/16„. Um ein Haar hätte der Titel und die Covergestaltung im Stile eines Steuerratgebers mich davon abgehalten das Buch zu kaufen. Erst der Untertitel, der Geschichten vom guten Umgang mit der Welt ankündigt, beschreibt ein bisschen genauer was den Leser erwartet.
Man kann den Autoren nach dem Lesen des über 500 Seiten starken Taschenbuchs nur zustimmen, wenn sie im Klappentext ankündigen „Das 21. Jahrhundert braucht Orientierung – Geschichten von besseren Lebensstilen, Geschichten über eine gelingende Zukunft.“ Den Herausgebern Harald Welzer, Dana Giesecke und Luise Tremel gelingt mit einer ausgewogenen Balance zwischen politischen Texten, lebhaft beschriebenen praktischen Beispielen und literarischen Kurzgeschichten ein fesselndes Buch
Bürger-Solar- und Windenergieanlagen
Bürgergemeinschaften, die Solar- und/oder Windanlagen betreiben, haben das Ziel, Klimaschutz umzusetzen und die Nutzung regenerativer Energien zu fördern. Sie gründen für den Betrieb ihrer Anlagen gemeinsam Betriebsgesellschaften, die in den Bau von regenerativen Energieanlagen investieren. Mit dem Betrieb der Anlagen wollen Sie Einnahmen erzielen, welche dazu dienen, den Anteilseignern der Bürgergemeinschaft, die in die Betriebsgesellschaft investiert haben, ihre Investition zurückzuzahlen.
Fallen darüber hinaus auch Gewinne an, verbleiben auch diese nicht bei einem einzelnen Investor, sondern werden unter den meist lokalen oder regionalen Anteilseignern aufgeteilt.
Der Weg zum Betrieb einer Bürger-Solar- oder Windenergieanlage ist jedoch nicht ohne Hindernisse. Bereits in der Planungsphase wird Geld benötigt, was bei einem Scheitern des Projekts endgültig verloren ist. Mut, Vertrauen und Führungsstärke der Initiatioren sind notwendige Tugenden für das Gelingen solcher Projekte. Daher ist es doppelt erfreulich, dass die meisten der Projekte überaus erfolgreich sind und die Zahl solcher Erneuerbarer Energieerzeugungsgemeinschaften beständig zunimmt. Die Landesagentur windcomm in Schleswig-Holstein hat den Erfolg zahlreicher Bürgerwindparks zum Anlass genommen, einen Leitfaden Bürgerwindpark herauszugeben, der kostenlos verschickt wird.
Der Untertitel „Mehr Wertschöpfung für