Schlagwort: Inselsysteme

Solarenergie von Unten

„Wonder Women“, Lembata, Indonesien, © IRENA/Kopernik

Eine Revolution ist über 100 Millionen Menschen gekommen: Sie haben Solarlicht im Dunkeln. Ade teure, rußende Kerzen und Kerosinlampen, willkommen preiswertes, gesundes Licht zum Leben und Lernen.

Die IRENA, UN-Behörde für Erneuerbare Energien, hat die Verbreitung von Erneuerbaren Energien in Inselsystemen (Off-grid) untersucht. Mitte Juli 2018 veröffentlichte sie die Ergebnisse, die auch dokumentieren, welche sozio-ökonomischen Effekte die Verbreitung preiswerter Erneuerbarer Energie hat. Ein verbesserter Zugang aller Menschen zu sauberer erneuerbarer Energie sieht die IRENA als eine wichtige Säulen der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDG’s). Die Anzahl der Menschen, die von einer Off-grid Stromversorgung aus erneuerbaren Energien profitieren hat sich innerhalb von nur 7 Jahren von 22 auf 133 Mio. versechsfacht. In Asien profitieren 76 Mio. Menschen von dieser technischen Revolution.

Partisan Solar

"Einspeisen statt Abspeisen" Foto: ©Autor

„Einspeisen statt Abspeisen“ Foto: ©Autor

Solarstrom aus der Steckdose beziehen ist normal. Solarstrom in die Steckdose einzuspeisen ist eine neue Option, die Eigenstromversorgung ohne eigenes Hausdach ermöglicht. Die „Solar-Partisanen“ entziehen sich der Kontrolle des Staates, der Netzbetreiber und der Stromversorger, indem sie einfach ein Solarmodul am Balkongeländer montieren und es mit dem Verbrauchsstromkreis der eigenen Wohnung verbinden.
Wenn die Sonne scheint und das Modul Strom produziert, steht der Stromzähler still oder dreht zumindest langsamer. Die angeschlossenen Geräte verbrauchen dann den Solarstrom vom Balkon, anstatt den teuren Strom aus dem Netz. Seit ein paar Jahren sind Balkonsolaranlagen als installationsfertige Komplettlösungen mit Wechselrichter im Handel erhältlich.

Autonomie mit viel Kleinwind

KWEA auf dem Dach der HTW in Berlin-Oberschöneweide, Quelle: Autor

KWEA auf dem Dach der HTW in Berlin, Quelle:© Autor

Weltweit wächst nicht nur die Zahl der großen Windenergieanlagen, sondern auch die der Kleinwindenergieanlagen (KWEA). Als Kleinwindenergieanlagen werden Anlagen bis 100 kW bezeichnet. Die kleinsten Anlagen werden zur Versorgung von Booten, elektrisch gesteuerten Verkehrsschildern oder Messstationen unabhängig vom Stromnetz betrieben. Mittelgroße KWEA können die Stromversorgung von Ein- und Mehrfamilienhäusern unterstützen. Kleinwindanlagen ab ca. 10 kW werden zur Versorgung von abgelegenen Dörfern, Forschungsstationen oder netzgekoppelt zur zeitweisen Versorgung von landwirtschaftlichen Betrieben und Gewerbebetrieben eingesetzt. Weltweit sind bereits 730.000 dieser kleinen Propeller im Einsatz.

Grüne Wirtschaftsentwicklung

iBullit CargoCruiser Solar, Quelle: www.urban-e.com

iBullit CargoCruiser, Quelle: www.urban-e.com

Es_wird vermutlich immer Wachstum geben: Pflanzen wachsen, Kinder wachsen, Bedürfnisse wachsen. Eine Debatte, die Wachstum generell in Frage stellt, ist deshalb oft theorielastig. Aufgrund begrenzter Ressourcen auf der Erde ist es aber auch logisch, dass Wachstum begrenzt ist.
Wenn heute neue, nachhaltige Branchen entstehen, wie die der Erneuerbaren Energien, macht das Mut. Eine klimaneutrale Wirtschaft kann also funktionieren. Auch Elektro-Fahrräder, Pedelecs oder E-Bikes, bieten einen großen Fahrspaß, so dass zumindest ich mir vorstellen kann, dass klimaneutrales Fahren und Reisen mehr Freude bereiten kann, als heute mit Emissionen. Nun wird das Elektrofahrrad nicht nur als Freizeitvehikel entdeckt, sondern auch als Nutzfahrzeug.