Schlagwort: KWK

Kraft-Wärme-Kopplung

Schlaue Energieversorgung in der Industrie

GE, Kofler Energies und BELECTRIC nehmen am Berliner GE-Standort hocheffizientes Hybridkraftwerk in Betrieb, Foto: ©GE

GE, Kofler Energies und BELECTRIC nehmen Hybridkraftwerk in Betrieb, Foto: ©GE

Die Berliner Niederlassung von General Electric (GE) hat am Mittwoch ein Hybridkraftwerk in Betrieb genommen. Es versorgt den Produktionsstandort im Stadtteil Marienfelde umweltfreundlich mit Strom und Wärme.

Hinter dem Wort Hybridkraftwerk verbirgt sich eine kombinierte Anlage aus einem Gaskraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), einer Solaranlage (PV), einem Batterie- und einem Wärmespeicher. Eine automatische Steuerung passt die Erzeugung von Strom und Wärme beständig optimal an den Verbrauch der Fabrik an. Der Unternehmensstandort soll dadurch unabhängiger vom Stromnetz werden und mit der kombinierten Nutzung von PV und KWK Energiekosten einsparen.

Das neue Hybridkraftwerk zeigt, wie die Energiewende in der täglichen Praxis bei der Energieversorgung eines Industriebetriebs funktionieren kann. Dazu arbeiten drei erfahrene Unternehmen der Branche zusammen.

Wie viel Erneuerbare Energien hat das Land?

Wer aufmerksam durch Brandenburg fährt, dem fällt auf, dass sich hier und dort eine neue Windenergieanlage in den Himmel reckt oder sich eine Photovoltaikanlage ausgebreitet hat. Reisende wissen, dass PV Anlagen in Bayern und Windenergieanlagen in Schleswig-Holstein oder Ostfriesland schon länger Teil der Landschaft sind, aber Brandenburg holt schon seit mehreren Jahren kräftig auf.

Biogasanlage, Foto: AfEE

Biogasanlage, Foto: AfEE

Bei Treuenbrietzen, Nauen oder am Kreuz Uckermark stehen jede Menge Windenergieanlagen und in der Lieberoser Heide genauso wie bei Finsterwalde findet man gigantische Solarfelder mit teilweise über 50 MW Gesamtleistung.
Eine spannende Entwicklung, aber wie viel regenerative Energieleistung ist in Brandenburg installiert? Alle Energieerzeugungsanlagen, die auf Grundlage des EEG eine garantierte Einspeisevergütung erhalten, müssen seit einiger Zeit von den Netzbetreibern veröffentlicht werden, so dass jetzt von dort immer aktuelle Zahlen zu erfahren sind. In Brandenburg waren es zur Mitte des Jahres

  • 273 Biomasseanlagen mit einer Gesamtkapazität von ca. 300 MW (Durchschnitt ca. 1086 kW)
  • 10.330 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtkapazität von ca. 286 MW (Durchschnitt ca. 28 kW)
  • 34 Wasserkraftanlagen mit einer Gesamtkapazität von ca. 4,5 MW (Durchschnitt ca. 131 kW)
  • 2860* Windenergieanlagen mit einer Gesamtkapazität von ca. 4182 MW* (Durchschnitt ca. 1464 kW)
  • und 27 Deponiegasanlagen mit einer Gesamtkapazität von ca. 33 MW (Durchschnitt ca. 1215 kW)

*Differenzen zu den „offiziellen“ Zahlen des DEWI kommen zustande, weil einige Betreiber von Windenergieanlagen den Strom direkt an Stromhändler verkaufen.

Und im Vergleich dazu Berlin: 12 Biomasseanlagen (22,5 MW), 2417 Solaranlagen (44 MW) und 1 Windenergieanlage (2 MW). Besonders peinlich für die selbsternannte „KWK Hauptstadt“: Nur eine einzige Biomasseanlage erhält den KWK Bonus.