Schlagwort: Solarenergie

Solarsport oder persönlicher CO2-Fußabdruck

Solarsport auf der Bielefelder Alm, Quelle: bsw-solar/sma

Solarsport auf der Bielefelder Alm, Quelle: bsw-solar/sma

Wenn es die Solarbundesliga nicht schon gäbe, müsste sie unbedingt erfunden werden, denn sie zeigt wie viel mit lokalem Engagement erreicht werden kann. Die Regeln sind einfach: Die Kommune, die pro Einwohner die größte Fläche an Solarkollektoren und die installierte Photovoltaikleistung hat, wird Meister. Gemeinden mit einem ausgeglichenen Verhältnis zwischen Solarthermie und PV, werden mit einem Bonus belohnt. Um Verzerrungen der Statistik zu vermeiden, werden Dörfer mit weniger als 100 Einwohnern gleich betrachtet und alle PV-Anlagen mit mehr als 250 kWp in einer Gemeinde mit maximal 40 Punkten bedacht.

Doch die reine Existenz von Solaranlagen reicht nicht aus. Um in der Solarbundesliga mitspielen zu können, muss sich jemand im Ort engagieren, um zumindest die solarthermischen Anlagen zu erfassen und diese dem Organisationsteam der Solarbundesliga verlässlich zu melden. PV-Anlagen werden im Internet veröffentlicht und können daher mit geringerem Aufwand gemeldet werden. Die Spitzengruppe der Solarbundesliga ist bunt gemischt zwischen Nord und Süd.

Die Zukunft des Photovoltaik-Marktes

PV-Freiflächenanlage, Foto: bsw-solar/S.A.G. Solarfabrik AG

PV-Freiflächenanlage, Foto: bsw-solar/S.A.G. Solarfabrik AG

Vor vier Jahren konnte die Nachfrage nach Photovoltaikmodulen wegen Siliziummangels nicht befriedigt werden. Danach begann in der Industrie die große Aufrüstung. In Siliziumöfen, Zellherstellung und Modulfertiungen wurden Milliarden investiert. Die Politik rechnete mit stark sinkenden Modulpreisen, doch der Markt war überhitzt und es konnten für kurze Zeit Traumpreise erzielt werden. Das hatte politische Folgen für die Förderung: Spanien trat 2008 als erstes Land auf die Bremse und reglementierte den Zubau von PV-Anlagen radikal. Danach brachen die Preise um 40% ein und in Deutschland und Italien explodierten die Zahlen für Neuinstallationen. In Deutschland wurden 2009 PV-Anlagen mit über 3.751 MWp Leistung installiert und vermutlich mehr als 3.000 MWp allein im ersten Halbjahr 2010. Wechselrichter wurden zur heiß gehandelten Ware.

Wo Erneuerbare Energien die Versorgung übernommen haben

Funktionierende Versorgungsstrukturen mit 100% Erneuerbaren gibt es vor allem dort, wo Erneuerbare Energien in großem Maße verfügbar sind, während ein Stromnetz fehlt und eine Versorgung mit fossilen Energien zu teuer wäre. Eine Versorgung mit einem Diesel-Generator kann schnell zu Erzeugungskosten von 1,00 €/kWh führen. Dann sind Erneuerbare Energien auch inklusive der notwendigen Speicherkosten konkurrenzfähig. Das gilt für ländliche Regionen ohne Stromnetz, z.B. in Entwicklungsländern, genauso, wie für abgelegene Inseln oder für einzelne Gebäude, wie z.B. Berghütten.

Dolic- oder Triester Hütte mit Windenergieanlagen & PV, Foto: Autor

In Slowenien, im Triglav-Nationnalpark gibt es am Fuße des Triglav, des höchsten Bergs Sloweniens, auf 2151 m Höhe die Dolic- oder Triester Hütte, die wegen ihrer Lage ausschließlich mit dem Hubschrauber versorgt werden kann. Bisher wurde auf diese Weise auch der Dieselkraftstoff für den Generator zur Stromversorgung angeliefert.
Nachdem die Hütte vor ein paar Jahren stark beschädigt wurde, wird sie nun grundlegend renoviert. Die Energieversorgung ist bereits komplett auf regenerative Energien umgestellt worden. Dazu wurden zwei Proven 2,5 kW Windenergieanlagen direkt neben der Hütte platziert und eine Photovoltaikanlage auf dem Dach montiert. Die WEA drehen sich am Standort zwischen zwei Bergen, weil über die Passhöhe ein

Potential groß und Planung gut

Egal ob es um die Errichtung von Windparks, Photovoltaikanlagen oder Biogasanlagen geht, die Diskussionen vor Ort und in der Presse zeigen, das regenerative Energie nicht umsonst zu haben ist. Die tatsächliche Relevanz der durch Erneuerbare verursachten Veränderungen wird besonders dann gegensätzlich eingeschätzt, wenn fehlende Informationen Gerüchte entstehen lassen. Diskussionsprozesse um Grenzen sind notwendig, weil sich im Verlauf immer wieder zeigt, dass sich auch Skeptiker einer neuen Situation mit Gewinn öffnen können.

Windparkplanung: komplexer Abwägungsprozess, Foto: AfEE

Windparkplanung: komplexer Abwägungsprozess, Foto: AfEE

Besonders Ungewissheiten können Ängste hervorrufen. Manche befürchten, in ihrer Ruhe gestört zu werden, andere, dass der Strom durch die EE teuer wird, dass Fledermäuse und Vögel vertrieben oder getötet werden könnten oder dass die Touristen ausbleiben würden.

Neuste Zahlen über die Verteilung der Windenergieanlagen in Deutschland belegen, dass auch bei dichter Besiedlung erhebliche Nutzungspotentiale bestehen. Sie zeigen erfreulicherweise auch, dass die planerische Steuerung funktioniert, so dass kein Zusammenhang zwischen der Nutzung der Windenergie und der Populationsdichte von Vögeln bzw. der Anzahl von touristischen Übernachtungen festgestellt werden kann.

Die meisten Windenergieanlagen, bezogen auf die Landesfläche stehen in