Weltmeisterschaft mit Rückenwind

Das Siegerteam von 2019 mit der zweitbesten Rundenzeit
© innoptus solar team

Endlich ist es wieder soweit: Die Worldsolarchallenge startet am Sonntag, 22.10.23 in Darwin, Australien. Nach Corona bedingter Pause sind in diesem Jahr wieder 37 Solarautos aus aller Welt am Start, um die Weltmeister in der Challenger- und der Cruiserklasse auf der 3021 km langen Strecke durch Australiens Outback zu ermitteln

Down Under in Kombination mit Outback war bisher fast eine Garantie dafür, dass sich nur wenige für die „Bridgestone World Solar Challenge“ interessierten. Doch das könnte sich nun ändern, weil von dem letzten internationalen Rennen 2019 vor zwei Jahren das spannende, 6 teilige Video „Light Speed“ bei Youtube veröffentlicht wurde. Es ging „viral“ und brachte es auf 53 Mio. Aufrufe. Willkommener Rückenwind für die Popularität des Rennens. Die Berichterstattung von einem 6-Tage Solarauto-Rennen in der Wüste wird immer anders sein als die Liveübertragung eines Fußballspiels, aber Dank der Tracker, die in jedem Fahrzeug stecken, lässt sich der Rennverlauf schon ganz gut verfolgen. Mit etwa zwei Tagen Verzögerung stellen dann auch einige Teams Tagesberichte vom Rennverlauf als Video ins Netz. Natürlich leisten auch die sozialen Medien ihren Beitrag, Nachrichten von den Solarcar-Teams aus dem Outback zu den Fans in aller Welt zu tragen.

Ein Auftakt voller Emotionen.

Das deutsche Team Sonnenwagen aus Aachen konnte jubeln, weil sie die Sicherheitschecks alle passierten und sich beim Rennen um die Startplatzierung auf dem Hidden Valley Race Track mit einer Zeit von 1:56 min. Startplatz 1 sicherten. Auf den nachfolgenden Plätzen folgen die favorisierten Teams aus Belgien und den Niederlanden: Leuven, Delft und Groningen. Lediglich Twente blieb mit Platz 11 etwas hinter den hohen Erwartungen zurück. Freud und Leid liegen nahe beieinander. Einige Teams warteten verzweifelt darauf, dass ihr Fahrzeug aus dem Zoll kam und nach Darwin transportiert werden konnte. Mehrere Fahrzeuge trafen erst ein als die technische Abnahme der anderen schon weitgehend abgeschlossen war. Das Team aus Italien musste wegen technischer Mängel ausgeschlossen werden. Vier weitere Teams (AgniRath aus Indien, Estidamah aus Saudi-Arabien, Solo aus Südkorea und EcoPhoton aus Malaysia) bangen noch darum ob sie starten dürfen. Für die studentischen Teams, die meist mehrere Jahre Vorbereitung und viel Geld in das Projekt gesteckt haben, wäre ein Startverbot eine Katastrophe.

Schrauben, Löten, Programmieren

Doch auch wenn die technische Abnahme gemeistert ist, kann sich kein Team sicher sein, morgen starten zu können. Die Solarautos sind Einzelstücke in Handfertigung. Ein loser Draht kann einen Brand auslösen, ein Schlagloch einen Riss in einer Platine verursachen oder ein Softwarefehler die Elektronik lahmlegen. Diesmal hat es Michigan erwischt, eines der erfahrensten Teams im Feld. Während der Rennrunde in Hidden Valley fiel der Solarrenner plötzlich aus. Die Runde konnte nicht zuende gefahren werden, so dass das Team Morgen von ganz hinten ins Rennen gehen muss, wenn es gelingt das Fahrzeug in Nachtarbeit wieder flott zu kriegen.

Reparatur im Outback
© Team Sonnenwagen Aachen