Wer aufmerksam durch Brandenburg fährt, dem fällt auf, dass sich hier und dort eine neue Windenergieanlage in den Himmel reckt oder sich eine Photovoltaikanlage ausgebreitet hat. Reisende wissen, dass PV Anlagen in Bayern und Windenergieanlagen in Schleswig-Holstein oder Ostfriesland schon länger Teil der Landschaft sind, aber Brandenburg holt schon seit mehreren Jahren kräftig auf.
Bei Treuenbrietzen, Nauen oder am Kreuz Uckermark stehen jede Menge Windenergieanlagen und in der Lieberoser Heide genauso wie bei Finsterwalde findet man gigantische Solarfelder mit teilweise über 50 MW Gesamtleistung.
Eine spannende Entwicklung, aber wie viel regenerative Energieleistung ist in Brandenburg installiert? Alle Energieerzeugungsanlagen, die auf Grundlage des EEG eine garantierte Einspeisevergütung erhalten, müssen seit einiger Zeit von den Netzbetreibern veröffentlicht werden, so dass jetzt von dort immer aktuelle Zahlen zu erfahren sind. In Brandenburg waren es zur Mitte des Jahres
- 273 Biomasseanlagen mit einer Gesamtkapazität von ca. 300 MW (Durchschnitt ca. 1086 kW)
- 10.330 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtkapazität von ca. 286 MW (Durchschnitt ca. 28 kW)
- 34 Wasserkraftanlagen mit einer Gesamtkapazität von ca. 4,5 MW (Durchschnitt ca. 131 kW)
- 2860* Windenergieanlagen mit einer Gesamtkapazität von ca. 4182 MW* (Durchschnitt ca. 1464 kW)
- und 27 Deponiegasanlagen mit einer Gesamtkapazität von ca. 33 MW (Durchschnitt ca. 1215 kW)
*Differenzen zu den „offiziellen“ Zahlen des DEWI kommen zustande, weil einige Betreiber von Windenergieanlagen den Strom direkt an Stromhändler verkaufen.
Und im Vergleich dazu Berlin: 12 Biomasseanlagen (22,5 MW), 2417 Solaranlagen (44 MW) und 1 Windenergieanlage (2 MW). Besonders peinlich für die selbsternannte „KWK Hauptstadt“: Nur eine einzige Biomasseanlage erhält den KWK Bonus.