Die diesjährigen Halbjahreszahlen der deutschen Windindustrie sind gut, aber nicht gut genug. Die Klimaschutzziele der Bundesregierung können nur mit Hilfe eine großen Anteils Windenergie realisiert werden, weshalb in Deutschland bis 2020 an Land mindestens 45.000 MW (bisher 26.387 MW) und auf dem Meer mindestens 10.000 MW (bisher 82 MW) installiert sein sollten. Mit dem im 1.Halbjahr 2010 vorgelegten Tempo von rund 660 MW Neuinstallationen an Land und 10 MW auf See werden die Ziele deutlich verfehlt.
Besonders erschreckend sind die geringen Zahlen im Repowering (Ersatz von 8 Altanlagen durch 3 neue) und bei der Installation von Offshore Anlagen (2 WEA). Auch der „normale“ Inlandsmarkt zeigt Schwächen. Das momentan stagnierende Größenwachstum der neu installierten Anlagen deutet vermutlich darauf hin, dass nur wenige neue Windeignungsgebiete bebaut werden können und dafür vermehrt kleinere oder ältere Projekte am Rande bestehender Windparks realisiert werden.
Erfreulich aber, dass Deutschland im Windenergie-Geschäft weiterhin technologisch führend ist und daher 75% der im Land hergestellten Anlagen(teile) exportiert werden können. Niemand möchte auf die 100.000 inländischen Arbeitsplätze der Branche verzichten.
In Brandenburg sind eingige der größten Arbeitgeber der Branche Vestas in Lauchhammer (Rotorblätter), Enertrag in Prenzlau (Projektentwicklung, Betrieb, Wartung), Repower in Trampe (Wartung, Gondelfertigung), Zahnradwerke in Pritzwalk (Zulieferer), Energiequelle in Zossen (Projektentwicklung, Betriebsführung), Reuther in Fürstenwalde (Turmbau), SIAG in Finsterwalde (Turmbau) und Rothe Erde in Eberswalde (Zulieferer, Wälzlager).